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Bauhauptgewerbe: Erheblich gesunkene Preiserwartungen


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 04, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage ist der Geschäftsklimaindikator für das Bauhauptgewerbe im April erneut gestiegen. Zwar schätzten die Unternehmen die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten zurückhaltender ein als im März, dafür zeigten sie sich jedoch mit ihrer aktuellen Geschäftslage abermals zufriedener. Die aktuelle wirtschaftliche Eintrübung dürfte das rege Baugeschehen nur wenig dämpfen. So bestehen vielerorts weiterhin markante Engpässe bezüglich Wohnungen sowie Logistik- oder Büroflächen. Zudem bleibt der Investitionsbedarf im Verkehrsbereich dauerhaft hoch. 37% der Baufirmen berichteten über Produktionsbeeinträchtigungen. Dabei meldeten 14% Behinderungen aufgrund fehlender Arbeitskräfte. Über Auftragsmangel klagten 7% der Befragungsteilnehmer. Entgegen dem Vorjahr (47%) litten lediglich 4% unter widrigen Witterungseinflüssen. Die Geräteauslastung sank auf 81,8% (April 2018: 77,8%). Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich auf 4,2 Monate, dies war der dritthöchste jemals gemessene Wert. Die Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Preise für Bauleistungen seltener angehoben werden konnten. Für die nächsten Monate rechneten die Bauunternehmen zwar mit weiteren Preiserhöhungen, ein niedrigerer Umfragewert war aber zuletzt im Februar 2017 zu verzeichnen. Auch hinsichtlich ihres zukünftigen Personalaufbaus äußerten sich die befragten Firmen deutlich zurückhaltender.

JEL Classification: L740

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ifo Institut, München, 2019