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Deutschlandprognose 2009/2010: Abschwung hält an

Wolfgang Nierhaus
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 2009

in: ifo Dresden berichtet, 2009, 16, Nr. 04, S. 3-11

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in der schwersten Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik. Maßgeblich für die katastrophale Wirtschaftsentwicklung seit vergangenem Herbst ist der weltweit synchrone Nachfrageeinbruch nach Investitions- und langlebigen Konsumgütern, der sich infolge der internationalen Finanz- und Vertrauenskrise eingestellt hat. Die deutsche Wirtschaft ist von diesem externen Nachfrageschock aufgrund der hohen Außenhandelsabhängigkeit und der Spezialisierung auf besonders konjunkturreagible Industrieerzeugnisse überdurchschnittlich betroffen. Im Prognosezeitraum wird sich der Abschwung fortsetzen. Die gesamtwirtschaftliche Produktion dürfte, nach einem vorübergehenden, primär durch fiskalische Impulse getriebenen Anstieg im Sommer 2009, der Grundtendenz nach noch sinken. Erst im Frühjahr 2010 ist mit einer Bodenbildung bei Produktion und Nachfrage zu rechnen. Danach wird die reale Wirtschaftsleistung wahrscheinlich wieder etwas zunehmen. Im Jahresdurchschnitt2009 dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion um 6,3 % sinken. Im Jahr 2010 ergibt sich aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus ein Rückgang um 0,3 %.

JEL Classification: O100

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 2009