Article in Journal

Die Attraktivität des Standortes Deutschland muß erhöht werden - Steuerpolitik im Zugzwang

Barbara Schaden
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1995

in: ifo Dresden berichtet, 1995, 02, Nr. 01, 19-24

Nahezu täglich erscheinen in der Presse Meldungen über die zu hohe Steuerbelastung deutscher Unternehmen und die dadurch ausgelöste Verlagerung von Produktivkapital ins Ausland. Die sich immer weiter öffnende Schere zwischen deutschen Direktinvestitionen im Ausland und ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland wird als Indiz für die geringe Attraktivität des Produktionsstandortes Deutschland gewertet. Der Anreiz des Standorts Deutschlands muß erhöht werden. Diese Forderung wird fortwährend diskutiert, wobei auch die Steuerpolitik gefordert ist. Es sind steuerliche Rahmenbedingungen zu setzen, die es sowohl inländischen als auch ausländischen Investoren erlauben, in Deutschland im Vergleich zum Ausland ohne steuerliche Nachteile investieren zu können. Die dreistufige Steuerreform der Jahre 86/88/90 und die Maßnahmen des Standortsicherungsgesetzes waren ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nunmehr gilt es, die Sonderbelastung der Unternehmen in Deutschland durch die Gewerbesteuer und die betriebliche Vermögensteuer abzubauen.