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Außenhandel : nach Zusammenbruch erste Anzeichen der Erholung

Ulrike Mandalka, Frauke Neumann
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1995

in: ifo Dresden berichtet, 1995, 02, Nr. 04, 10-16

Durch die Wirtschafts- und Währungsunion am 1.7.1990 vollzogen sich im Außenhandel Ostdeutschlands gravierende Veränderungen. Der Import ging im dritten Quartal 1990 im Vergleich zum Vorquartal um 67% zurück. Die Exporte wiesen bei einem Jahresvergleich 1990 zu 1989 eine vergleichsweise niedrige Minusrate von 7% auf. 1991 wurde die Warenausfuhr aus ostdeutscher Produktion marktwirtschaftlichen Mechanismen unterworfen. Es kam somit in diesem Jahr zu einem Rückgang der Exporte um 54%. Der drastische Rückgang der Importe hielt 1991 verstärkt an (-52%). 1992 und 1993 nahmen die Importe in die neuen Bundesländer weiter ab, das Tempo verlangsamte sich allerdings (1992: -12% ; 1993: -9%). Die Ausfuhr nahm 1992 um 21% und 1993 nochmal um 13% ab. 1994 sind die ostdeutschen Exporte erstmals wieder angestiegen (+2%), ebenso die Importe (+17%). Die Ausfuhren in die ehemaligen Staatshandelsländer (zu Zeiten der DDR die bedeutendsten Absatzmärkte) sind zwischen 1990 und 1994 um 80% zurückgegangen. Die Exporte in die übrigen Ländergruppen (westliche Industrieländer, Entwicklungsländer) sind dagegen nur um rund ein Zehntel gesunken.