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Bieten die Konvergenzkriterien von Maastricht die Grundlage für eine stabile europäische Währung?

Martin Klein
Duncker & Humblot, Berlin, 1993

in: ifo Studien : Zeitschrift für empirische Wirtschaftsforschung, 1993, 39, Nr. 01, 01-18

Der vorliegende Beitrag untersucht die Konvergenzkriterien, die im Rahmen der Beschlüsse von Maastricht den Beitritt zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion regeln. Die Intention der Konvergenzkriterien - die Sicherung der Stabilität der europäischen Währung - wird mit ihrer zu erwartenden Wirkung verglichen, die im Rahmen eines monetären Wechselkursmodells abgeschätzt wird. Eine zentrale Schlußfolgerung ist, daß die Konvergenzkriterien ihre intendierte Wirkung nur dann entfalten werden, wenn das zentrale Kriterium des exzessiven Defizits in strenger Weise angewandt wird. Allerdings ist es nach dem Wortlaut der Maastrichter Beschlüsse offen, ob dies gewährleistet ist. Die künftige europäische Währung wird deshalb nur bei hinreichendem politischen Willen denselben Stabilitätsgrad garantieren können wie die gegenwärtige, an die DM geknüpfte europäische Währungsordnung.