Paper in Academic Volume

Die ungarischen Erfahrungen bei der Privatisierung von Staatsvermögen

Judit Habuda
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: Oppenländer, Karl H., Aktuelle Probleme beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft : ifo/IMEMO-Symposium am 2. und 3. September 1991 in Moskau, 1992, ifo Studien zur Ostforschung / 6, 79-110

Was die Privatisierung in Osteuropa im wesentlichen von den Privatisierungen in anderen Ländern unterscheidet ist, daß in Osteuropa nicht nur ein Teil der Wirtschaft, sondern "das ganze System" privatisiert werden muß. Hier handelt es sich nicht darum, daß eine vergrößerte Version, wie z. B. die des britischen Privatisierungsprogrammes, durchgeführt wird, sondern darum, daß die gesamte wirtschaftliche Umgebung und ihre Instrumente erst geschaffen werden müssen. Der bisherige Verlauf der Privatisierung in Ungarn wurde in der ersten Phase von der spontanen Privatisierung, nach März 1990 von der Tätigkeit der Staatlichen Vermögensagentur geprägt. Experten sehen in der jetzigen Privatisierungspraxis zwei große Gefahren: zum einen, daß die bisherigen "spontanen Transformationen " kein neues Eigentum geschaffen haben.Auf der anderen Seite rechnet man mit der Verlangsamung des Privatisierungsprozeßes. Das Tempo der Privatisierung war in Ungarn bisher viel langsamer als erwartet. Durch den Zusammenbruch des Osthandels sowie die Erhöhung der Verschuldung bei den Unternehmen werden die staatlichen Unternehmen immer weniger attraktiv für den potentiellen Käufer.

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Monograph (Authorship)
Karl-Heinrich Oppenländer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992
ifo Studien zur Ostforschung / 6