Paper in Academic Volume

Der Mechanismus der Inflation in der UdSSR

M. I. Gelvanovskij
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: Oppenländer, Karl H., Mikro- und makroökonomische Probleme der Steuerung des Wirtschaftsprozesses in Ost und West : IFO/IMEMO-Symposium am 7. und 8. September 1989 im Europäischen Patentamt, München, 1992, ifo Studien zur Ostforschung / 5, 37-51

Die Beschleunigung des Inflationsprozesses ist z. Zt. in allen Ländern mit Zentralplanung zu beobachten. Die aktuelle Aufgabe besteht darin, das Wesen, die Gründe und den Mechanismus der Inflation zu erforschen und Lösungen zu finden. Solange ein System existiert, das die Interessen von konkreten Verbrauchern ignoriert, wird sich die Atmosphäre des Defizits in der Volkswirtschaft mit dem Wachstum und der Erfüllung von Planaufgaben noch verschlimmern. Die Lösung des Problems, die Eindämmung der Inflation, stellt eine schwere Belastung für die staatlichen Haushalts- und Pressgestaltungsorgane dar. Als die wichtigsten Ursachen für die Inflationsverstärkung sind folgende zu nennen: a) absolute Verringerung des Imports von Konsumgütern b) Manipulation von Preislisten ( billige Waren verschwinden, teure Waren werden angeboten). Als die schnellste Einführung des Marktmechanismus wird die sog. "Schocktherapie" vorgeschlagen. Die Einteilung der Wirtschaft inn zwei Sektoren (Markt und Nichtmarkt) ist ebeffalls eine Möglichkeit die Inflation einzudämmen und die Wirtschaft zu regenerieren. Die Staatsbank der UdSSR muß sich von ihrer abhängigen Position vom Finanzministerium lösen, um eine unabhängige Finanzpolitk führen zu können.

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Monograph (Authorship)
Karl-Heinrich Oppenländer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992
ifo Studien zur Ostforschung / 5