Verkehrskonjunktur 1992 : abgeschwächtes Wachstum im Westen ; beginnende Erholung im Osten

Das ifo-Institut hat seinen Jahresbericht zur Verkehrskonjunktur 1992 vorgelegt. Da die Divergenz zwischen den alten und den neuen Bundesländern auch in der Verkehrsentwicklung weiterhin sehr groß ist, werden die beiden Gebiete getrennt analysiert. Im Personenverkehr Westdeutschlands können alle Verkehrsträger Steigerungen des Beförderungsaufkommens erwarten. Der im Vorjahr golfkriegsgeschädigte Luftverkehr wächst in diesem Jahr wieder am stärksten, während der Individualverkehr durch die letztjährige Mineralölerhöhung nochmals gebremst wird. In Ostdeutschland ist mit einer erneuten Abnahme des gesamten Beförderungsaufkommens zu rechnen, die aber deutlich geringer ausfallen wird als 1991. Dies gilt insbesondere für die Fahrgastzahlen im Eisenbahn- und im öffentlichen Straßenpersonenverkehr. Im Luftverkehr ist sogar ein kräftiges Nachfrageplus zu erwarten. Die Expansion des Individualverkehrs wird sich dagegen abschwächen, obwohl sich der Motorisierungssgrad mit 415 Pkw pro 1000 Einwohner bereits in diesem Jahr auf ein Niveau erhöht, das in den westlichen Bundesländern 1984 erreicht worden war. Der Güterverkehr Westdeutschlands wird 1992 verlangsamt wachsen. In Ostdeutschland wird der Güterverkehr nach dem nochmaligen deutlichen Rückgang im Vorjahr 1992 auf breiter Front zunehmen.