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Preise und Gewinne bei zunehmenden Skalenerträgen : eine einfache Beschreibung einer diskreten Version des Marktintransparenz-Ansatzes

Helmut Zink
Duncker & Humblot, München, 1992

in: ifo Studien : Zeitschrift für empirische Wirtschaftsforschung, 1992, 38, Nr. 03/04, 382-410

Der Autor hat in seinem Aufsatz eine Erklärung für das Zustandekommen eines Marktgewichts bei zunehmenden Skalenerträgen angeboten, die auf Marktintransparenz beruht. Marktintransparenz ermöglicht, daß der Marktanteil einer Firma positiv bleibt, auch wenn es noch billigere Firmen gibt. Dies führt zu einer Dispersion der Angebotspreise. Erhöht eine Firma bei Preisdispersion und Marktintransparenz ihren Angebotspreis, dann erhöht sich nur graduell das Risiko dieser Firma, daß ihr von anderen Firmen Kunden abgeworben werden. Ihre Durchschnittskosten steigen also in stetiger Relation zum Ausmaß der Preiserhöhung. Sind die Angebotspreise entsprechend der kanonischen Verteilung angeordnet, dann wird der Einfluß der Preiserhöhung auf den erwarteten Gewinn durch die mit der Preiserhöhung verbundene Durchschnittskostenerhöhung gerade approximativ ausgeglichen. Für die Auswirkungen von Nachfrageschwankungen auf Preise, Gewinne und Firmenzahl ist das Suchverhalten der Kunden entscheidend. Mit zunehmender Nachfrageintensität steigt der Anreiz der Kunden zur Suche nach billigeren Angeboten, wodurch eine Senkung der Preise herbeigeführt wird. Nachfrageschwankungen bewirken so kontrazyklische Preisaufschläge und prozyklische Produktivität, während Gewinne, Firmenanzahl, und Werbeausgaben unverändert bleiben. Mit prozyklischen Kundenzahl werden bei kurzfristig unveränderbarer Firmenanzahl jedoch auch Gewinne und Werbeausgaben prozyklisch. Die durch Marktintransparenz gegebenen Friktionen erlauben alternative Interpretationen. Wenn die unvollkommene Information der Kunden in geeigneter Weise durch Qualitätsunsicherheit oder Produkt- und Präferenzheterogenität ersetzt wird, dann bleiben die mathematische Struktur und damit alle Modelleigenschaften erhalten. Wenn die im Modell exogen vorgegebenen Friktionen zu gering sind, dann ergeben sich endogen neue Friktionen, indem die Firmen ihre Preise