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Neue Prioritäten in der Abfallwirtschaft - neue Strukturen der Verwertungsindustrien

Klaus Grefermann, Johann Wackerbauer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

ifo Schnelldienst, 1992, 45, Nr. 28, 14-19

Die Perspektiven der Verwertungsindustrien, d.h. der Betriebe, die sich mit dem Trennen und Sortieren von Abfällen oder dem Zerlegen von gebrauchten Produkten befassen sowie die gewonnenen Materialien aufbereiten und vermarkten, werden vom ifo Institut untersucht. In dem Beitrag werden einige vorläufige Ergebnisse des Gutachtens vorgestellt. In der Umfrage sollten Anhaltspunkte dafür gefunden werden, ob die Betriebe, die sich unter dem Sammelbegriff Verwertungsindustrien subsumieren lassen, für die Aufgaben gerüstet sind, die im Gefolge der Abfallwirtschaftspolitik des In- und Auslands auf sie zukommen. Die künftigen Marktchancen der erzeugten Wertstoffe werden von den Verwertern recht unterschiedlich beurteilt. Neben Glas werden vor allem Textilien - offensichtlich mehr in Form von "Second-Hand-Ware" als von Abfällen - positiv gesehen. Bei Kunststoffen liegt das Beurteilungskriterium vor allem im Reinheitsgrad, die Marktchancen sortenreiner Reststoffe werden vergleichsweise günstig eingeschätzt. Recht skeptisch stehen die Verwerter den Absatzmöglichkeiten gegenüber.