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Großhandel (Ost) : schwache Nachfrage

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1992, 44, Nr. 10, T23-T24

Die Geschäftsabschwächung setzte sich im August 1992, den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests zufolge, im Großhandel der neuen Bundesländer fort. Die negativen Urteile zur aktuellen Geschäftslage überwogen erneut deutlich. Die Umsätze dürften im Berichtsmonat rückläufig gewesen sein; sie blieben auch hinter dem Ergebnis vom August letzten Jahres. Im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Investitionsgütern hat sich die Lage nach der Aufhellung in den letzten Monaten wieder eingetrübt. Bei der Einschätzung des zu erwartenden Geschäftsverlaufs überwogen allerdings wieder etwas deutlicher die optimistischen Stimmen. Innerhalb des Konsumgüterhandels hat sich die Geschäftslage in der Sparte Bekleidung, Wäsche und Schuhe spürbar verschlechtert. Hinsichtlich der künftigen Entwicklung dominierten allerdings wieder die positiven Erwartungen. Im Nahrungs- und Genußmittelhandel hat sich die Geschäftslage weiter leicht verschlechtert. Gut ein Zehntel der Testfirmen beurteilte per saldo die Geschäftssituation als schlecht. Die Umsätze blieben erneut spürbar unter dem Stand des Vorjahres. Die Testteilnehmer rechneten für die nächsten sechs Monate mit einer leichten Belebung der Nachfrage. Der Beschäftigungsabbau im ostdeutschen Großhandel wird sich verlangsamt fortsetzen. Per saldo rechneten zwei Fünftel der befragten Unternehmen mit Freisetzungen.