Entwicklung des Arbeitsangebots und der Stillen Reserven

Die Zahl der Erwerbspersonen hat aufgrund der Anpassungsreaktionen der Beschäftigten (Abwanderung, Pendlerbewegung, Rückgang der Frauenerwerbsbeteiligung usw.) und der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Vorruhestand, Fortbildung und Umschulung usw.) bereits 1990 um 750.000 Personen abgenommen.Im Jahresdurchschnitt 1991 dürfte die Zahl der Erwerbspersonen nochmals um 850.000 sinken. Die Problematik des raschen Abbaus in der Erwerbsbeteiligung konzentriert sich auf mehrere Bereiche: die im internationalen Vergleich hohe Erwerbsquote der Frauen wird zurückgehen, wobei noch unklar, in welchem Ausmaß und in welchem Zeitraum dies stattfinden wird. Die Verdrängung der älteren Arbeitnehmer wird zum Aufbau einer stillen Reserve beitragen, deren Abbau erst mit der Angleichung der Rentensysteme zu erwarten ist. Abwanderung und Pendlerströme sind gegenwärtig nicht zu stoppen. Es ist daher zu fragen, unter welchen Bedingungen diese Arbeitskräfte bereit sind, beim erwarteten Aufschwung der ostdeutschen Wirtschaft zur Verfügung zu stehen.