Paper in Academic Volume

Radical economic reform : top-priority and long-term measures

Andrea Orlov
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: Queisser, Monika / Oppenländer, Karl H., Von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft : Chancen und Risiken für Ost und West, 1990, ifo Studien zur Ostforschung / 4, 55-110

Als Ausgangspunkt für einen Übergang der sowjetischen Planwirtschaft zum marktwirtschaftlichen System muß zunächst eine Reihe von Gesetzen erlassen werden. Noch 1990 sollen Gesetze über verschiedene Eigentumsformen in der UdSSR erlassen werden, 1991 die gesetzlichen Grundlagen für ein zweistufiges Bankensystem sowie für ein Steuersystem. Die dritte Phase beinhaltet Gesetze über die Preisbildung mit dem Ziel einer umfassenden Preisrefom. Begleitend dazu muß von Anfang an ein System sozialer Sicherung zur Bewältigung der Anpassungsprozesse aufgebaut werden. Bereits heute leben in der UDSSR 40 Mill. Menschen, vor allem Rentner, Invaliden und bedürftige Familien, faktisch unter der Armutsgrenze. Für den Übergang zur Marktwirtschaft ist es notwendig, ein neues Ausbildungsprogramm für die Kaderschulen zu erarbeiten. In insgesamt 45 Ausbildungszentren sollen die leitenden Mitarbeiter der Regierungen, Ministerien und Unternehmen über die Grundlagen der Marktwirtschaft unterrichtet werden. Alle Dokumente und Reformvorschläge der Kommission müssen einer gründlichen Untersuchung und Überprüfung durch Vertreter der westlichen Regierungen sowie durch Wirtschaftswissenschaftler aus dem Westen unterzogen werden.

Included in

Monograph (Authorship)
Monika Queisser, Karl-Heinrich Oppenländer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990
ifo Studien zur Ostforschung / 4