Ordnung, Moral und wirtschaftliche Entwicklung : das Beispiel Taiwans

In der Studie wird zunächst das Verhältnis von Ordnung und Moral einerseits und wirtschaftlichen Entwicklung andererseits auf einer allgemeinen Ebene diskutiert. Mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen wird dann die wirtschaftliche Entwicklung Taiwans interpretiert. Für Taiwan bestanden in Hinblick auf Ordnung außerordentlich günstige Voraussetzungen (z.B. politischer und militärischer Druck, bestehende Machtstruktur), aber in Bezug auf Handlungsrecht gab es auch entwicklungsfeindliche Elemente, wie z.B. zögernde Liberalisierung der Inlandsmärkte, Bildungssektor und Kapitalmärkte unterlegen strikter Regulierung.Der sich durch den Wirtschaftsaufschwung abzeichnende Wertewandel hat zwar dem erfolgsorientierten Leistungsdenken einen noch höheren Wert beigelegt, zugleich aber auch die Bereitschaft verringert, gegebenes Recht zu respektieren und ungeschriebene Fairnessregeln einzuhalten. Zum Schluß wird noch untersucht, ob das Modell Taiwans für die Dritte Welt als Grundlage dienen kann.