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Präzisionswerkzeuge - High Tech und Engineering prägen die Branche

Hans-Günther Vieweg
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Schnelldienst, 1990, 43, Nr. 32, 23-27

Präzisionswerkzeuge werden vor allem in Maschinen eigesetzt und haben damit einen wesentlichen Einfluß auf die Qualität der Erzeugnisse und die Produktivität der Maschinen. Bei den Maschinenwerkzeugen ist sinnvollerweise zwischen Schneidwerkzeugen und Spezialwerkzeugen zu unterscheiden, da in Technologie und Marktsituation gravierende Differenzen bestehen. Die Produktion von Präzisionswerkzeugen wuchs im vergangenen Jahrzehnt um insgesamt 7,3%, und damit deutlich schneller als die Produktion von Maschinenbauerzeugnissen mit 5,2%. Innerhalb der Branche gab es jedoch unterschiedliche Entwicklungen, z.B. Schneidwerkzeuge aus traditionellen Werkstoffen expandierten durchschnittlich nur um 4,2%, aber Werkzeuge aus Hartmetall, Keramik und anderen neuen Werkstoffen expandierten mit 7,6%. Bei Schneidwerkzeugen verläuft die technische Entwicklung sehr dynamisch, und deutsche Unternehmen sind - trotz einiger Risiken in der Werkstofforschung - international an führender Position. Bei Spezialwerkzeugen wird der Wettbewerb stark durch das Know-how von Technikern geprägt, kundenspezifische Lösungen zu realisieren. Vorteilhaft für die deutschen Unternehmen ist die hohe fachliche Qualifikation ihres Personals. Die zukünftige Entwicklung des gesamten Werkzeugmarktes ist auf Grund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Risiken schwer einzuschätzen; die Expansion der Nachfrage nach Werkzeugen wird aber auch in Zukunft dynamischer verlaufen als im Mittel des Maschinenbaus und die Aussichten für eine Produktionsausweitung sind in diesem und im kommenden Jahr nicht schlecht. Auf der Basis aktueller Szenarien kann für den Zeitraum 1990 bis 1994 ein durchschnittliches Produktionswachstum für Präzisionswerkzeuge um 5,3% nominal erwartet werden.