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Konjunkturreport: Bauwirtschaft

Frank Söffner
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1990, 42, Nr. 03, R1-R4

Antriebskräfte der Baukonjunktur waren 1989 der Wohnungs- und Wirtschaftsbau und der öffentliche Bau. Alle Prognosen für die westdeutsche Baukonjunktur hängen von den getroffenen Annahmen über die weitere politische Entwicklung in der DDR ab. 1989 kamen 340.000 Übersiedler aus der DDR, 380.000 Aussiedler aus Osteuropa und 120.000 Asylanten in die Bundesrepublik Deutschland. Der Aufschwung der Baukonjunktur wird sich fortsetzen. Die Wohnungsbauinvestitionen stiegen in den letzten beiden Jahren um rund 5%, die Zahl der fertiggestellten Wohnungen lag 1989 bei 238.000. Trotzdem wird es wegen der Zuwanderungswelle auf dem Wohnungsmarkt zu Engpässen kommen. 1990 werden 245.000 Neubauwohnungen fertiggestellt. Der Wirtschaftsbau hat 1989 nichts von seiner im Jahr zuvor entwickelten Dynamik eingebüßt (= Anstieg der Bauinvestitionen von 6%), 1990 wollen die Großunternehmen ihre Investitionen nochmals um 5 bis 6% erhöhen. Die staatlichen Bauinvestitionen stiegen 1989 um 4%, die gesamten Bauinvestitionen dürften 1990 um 4 bis 5% höher sein als im Vorjahr.