Aufsatz in Zeitschrift

Einbrechende Investitionen und der Gesetzgeber bremsen das Leasing – 23% weniger Neugeschäft 2009

Arno Städtler, Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009

ifo Schnelldienst, 2009, 62, Nr. 24, 65-77

Die Rezession hat ungebremst auf die Leasingbranche durchgeschlagen, wie der neueste ifo Investitionstest bei den deutschen Leasinggesellschaften zeigt. Im Jahr 2008 ging das gesamte Leasing-Neugeschäft um 1,1% zurück, und der Anteil des Leasings an den gesamtwirtschaftlichen Investitionen ohne Wohnungsbau reduzierte sich von 17,0 auf 16,1%. Von Januar bis September 2009 stürzte das Neugeschäft beim Leasing beweglicher Wirtschaftsgüter (nominal) um rund 30% ab. Im Jahresdurchschnitt wird sich die Geschäftseinbuße beim Leasing auf fast 23% belaufen, dabei dürfte das Mobilien-Leasing um knapp 23% schrumpfen und das Immobilien-Leasing um 22%. Nach der Herbstprognose der Institute für die gesamtwirtschaftlichen Investitionen, die für 2009 einen Rückgang von nominal gut 13% unterstellt, bedeutet dies für die Leasingquote 2009 einen Rückgang von 16,1 auf 14,4%. Der laufende Investitionszyklus hat zwar im Jahr 2009 seinen Tiefpunkt durchschritten, die Aussichten auf ein baldiges Anziehen der Investitionsausgaben sind jedoch gering. Die rezessive Entwicklung der Investitionen könnte sogar noch länger andauern. Der ifo/BDL-Investitionsindikator zeigt auch über weite Teile des Jahres 2010 noch rückläufige Ausgaben für Ausrüstungsgüter an.

Schlagwörter: Leasing, Investition, Anlageinvestition, Immobilien-Leasing, Autovermietung, Branchenkonjunktur, Deutschland
JEL Klassifikation: L890

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009