Zum Zusammenhang zwischen Ökonomie und Demokatrie in Afrika
Weltforum-Verl., Köln, 1994
in: Koch, Walter A. S., Ökonomische Aspekte der Demokratisierung in Afrika, 1994, Afrika-Studien / 123, 109-130
Ohne einen ethnischen Minimalkonsens kann keine Gesellschaft bestehen. Dies ist der Ausgangspunkt für die Untersuchung, die den Zusammenhang zwischen Demokratie und Ökonomie in Afrika herauszustellen versucht. Folglich stehen die Erörterungen gesamtwirtschaftlicher Ziele im Vordergrund. Es zeigt sich, daß aber die ökonomischen Voraussetzungen fehlen, um sie inhaltlich auch erreichen zu können. Demokratie muß sichtbar und spürbar werden. Da gleichzeitig mit der politischen Demokratisierung die ökonomische Liberalisierung betrieben wird, werden einige Risiken sichtbar, die mögliche Erfolge infragestellen. Die formale Anwendung des westlichen Demokratiemodells hilft den herrschenden Eliten, ihre Macht gegenüber den externen Geldgebern zu legitimieren. Einen inhaltliche Demokratisierung setzt dagegen ein Mindestmaß an Indentifikation mit dem Staat voraus, die indes nur über eine breite Partizipation der Bevölkerung an der gesellschaftlichen Willensbildung zu erreichen ist. Einer reformierten staatlichen Verwaltung kommt in Zukunft die Aufgabe zu, die persönlichen und ökonomischen Entfaltungsmöglichkeiten zu fördern, statt sie wie bisher zu reglementieren.
Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk
Ökonomische Aspekte der Demokratisierung in Afrika
Weltforum-Verl., Köln, 1994
Afrika-Studien / 123