Aufsatz in Zeitschrift

Großhandel: Verdüsterte Geschäftsaussichten


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 08, 15-18

Im Großhandel insgesamt hat sich das Geschäftsklima im August weiter eingetrübt. Die aktuelle Lage wurde weniger häufig als günstig beurteilt, der Saldo blieb jedoch deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Die befragten Händler zeigten sich erneut pessimistischer hinsichtlich der Geschäftsaussichten und der dazugehörige Saldo verschlechterte sich auf das niedrigste Niveau seit genau zehn Jahren. Zwischen Januar und Mai ist der reale Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,9% gestiegen. Während im Juli die Zahl der Befragten mit gesunkenen Umsätzen überwog, war die Umsatzentwicklung im August per saldo positiv. Der Lagerüberhang nahm dennoch zu und die Bestellplanungen blieben nahezu unverändert häufig auf Zurückhaltung ausgerichtet. Der Index der Großhandelsverkaufspreise hat sich, nach einer Phase leichten Anstiegs zwischen Februar und Mai (0,4%), im Juni und Juli negativ entwickelt (– 0,4%). Im August berichteten lediglich 3% der Großhändler von höheren Verkaufspreisen. Im Vorjahresmonat hatte der Wert bei 17% gelegen. In den kommenden drei Monaten dürfte die Preisentwicklung den Umfrageergebnissen zufolge weiterhin verhalten ausfallen. Der Saldo der Personalplanungen für die kommenden drei Monate lag leicht im negativen Bereich. Zwischen Januar und Mai hat die Zahl der Branchenbeschäftigten insgesamt um 1,5% im Vergleich zur Vorjahresperiode zugenommen.

Schlagwörter: Deutschland, Großhandel, Geschäftsklima, Branchenkonjunktur
JEL Klassifikation: L810

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2019