Großhandel: Geschäftsklimaindikator steigt
ifo Institut, München, 2019
Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 06, 15-18
Im Großhandel ist der Geschäftsklimaindikator im Juni gestiegen. Während die aktuelle Geschäftslage von den befragten Firmen etwas günstiger bewertet wurde, verbesserten sich insbesondere die Geschäftserwartungen hinsichtlich des kommenden Halbjahrs, wobei weiterhin die skeptischen Stimmen überwogen. Mehr Unternehmen konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat steigern. Dem Statistischen Bundesamt zufolge sank der reale Großhandelsumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode im März um 0,1%. Im Januar und Februar hatte die Branche einen Zuwachs von 3,7% verbucht. Der Lagerbestand ging zwar etwas zurück, blieb jedoch über dem langfristigen Mittelwert. Angesichts der weiterhin per saldo negativen Geschäftserwartungen waren die Bestellpläne vermehrt auf Restriktion ausgerichtet. Verkaufspreissteigerungen konnten nur noch vereinzelt durchgesetzt werden. Auch die Aussichten auf eine Anhebung der Preise im kommenden Quartal lagen deutlich unterhalb des Vorjahressaldos. Im Mai stieg der Index der Großhandelsverkaufspreise um 0,3% im Vergleich zum Vormonat. Die Mehrheit der Befragten (81%) ging von einer stabilen Personalentwicklung aus. Daneben hielten sich die Planungen für eine Zunahme bzw. eine Abnahme des Personalbestands in etwa die Waage. Den offiziellen Statistiken zufolge legte die Zahl der Beschäftigten im Großhandel insgesamt im März minimal zu.