Aufsatz in Zeitschrift

Großhandel: Eingetrübte Geschäftsaussichten


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 01, 15-18

Im Großhandel insgesamt ist der Geschäftsklimaindikator zu Jahresbeginn gesunken, was ausschließlich auf die eingetrübten Geschäftsaussichten zurückzuführen war. Der Anteil der Firmen, die eine eher ungünstigere Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2019 erwarten, stieg auf 22%, während eine Verbesserung nur noch von 13% der Großhändler antizipiert wurde. Mit der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Befragten hingegen weiterhin – und etwas häufiger als im Dezember – zufrieden. Nach den Daten des Statistischen Bundesamts hat der Branchenumsatz zwischen Januar und Oktober um 1,6% (real) zugenommen. Die Großhandelsverkaufspreise wurden im Jahresdurchschnitt um 2,7% angehoben, wobei der Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte etwas stärker ausfiel. Nach den Ergebnissen der aktuellen Umfrage konnten Preisanhebungen nur noch von deutlich weniger Großhändlern durchgesetzt werden, womit der Saldo auf den niedrigsten Stand seit November 2016 sank. Die Lagerbestände wurden erneut als zu groß eingestuft. Gleichzeitig, und wohl auch in Verbindung zu den eingetrübten Geschäftserwartungen, soll die Bestelltätigkeit reduziert werden. Damit lag der Saldo der Bestellerwartungen zum ersten Mal seit August 2016 im negativen Bereich. Dennoch waren Personaleinstellungen per saldo weiterhin vorgesehen. Zwischen Januar und Oktober 2018 ist die Zahl der Beschäftigten um 1,5% gestiegen, und damit weniger dynamisch als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (2,7%).

Schlagwörter: Deutschland, Großhandel, Geschäftsklima, Branchenkonjunktur
JEL Klassifikation: L810

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ifo Institut, München, 2019