Aufsatz in Zeitschrift

Dienstleistungen: Weitere Abkühlung des Geschäftsklimas


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 01, 23-26

Im Dienstleistungssektor schwand der Optimismus über den Geschäftsverlauf innerhalb der vergangenen drei Monate zusehends. Der langfristige Mittelwert wurde im Januar unterschritten. Im Gegensatz dazu wurde die aktuelle Geschäftssituation auf hohem Niveau etwas günstiger bewertet. Aus diesem Grund sollte der vierte Rückgang des Geschäftsklimaindikators nicht überbewertet werden – er befand sich auch im Januar noch spürbar über seinem langfristigen Mittelwert. Die nach wie vor positive momentane Situation lässt sich auch an der Umsatzentwicklung ablesen. So gaben die Unternehmen an, dass sie ihren Umsatz sowohl in den vorangegangenen Monaten als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat steigern konnten. Dies deckt sich mit den Zahlen des Statistischen Bundesamts, wonach der Umsatz im dritten Quartal 2018 um 4,7% über dem des Vorjahresquartals lag. Der Auftragsbestand wurde zwar etwas seltener als verhältnismäßig groß eingestuft, allerdings erreichte der entsprechende Indikator einen relativ hohen Wert. Auch der Umsatzentwicklung in den kommenden drei Monaten sahen die Befragungsteilnehmer mit Zuversicht entgegen. Der geplante Beschäftigungsaufbau der Dienstleister wurde etwas eingeschränkt, deutet allerdings weiterhin auf eine expansive Personalpolitik hin. Hier stoßen die befragten Unternehmen jedoch häufig an ihre Grenzen. Knapp 30% gaben an, dass sie einen Arbeitskräftemangel spüren – 21% sprachen von einem Fachkräftemangel. Weitere, die Geschäftstätigkeit behindernde Faktoren spielten eine eher untergeordnete Rolle; so wurde die Wetterlage mit 5% noch am häufigsten genannt.

Schlagwörter: Deutschland, Dienstleistung, Dienstleistungssektor, Branchenkonjunktur, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L800

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ifo Institut, München, 2019