Dienstleistungen: Leichter Pessimismus

Im Dienstleistungssektor  verschlechterte sich das Geschäftsklima nun bereits das dritte Mal in Folge – der Indikator notierte so tief wie zuletzt vor über sechs Jahren. Zwar wurde die ak­­tuelle Situation nach wie vor und weit verbreitet als gut eingestuft, jedoch überwogen beim Blick auf die Entwicklungen in den kommenden sechs Monaten pessimistische Einschätzungen. Bei der Beurteilung der Auftragsbestände gab nur noch ein per saldo kleiner Teil der Befragten an, dass diese eher groß sind. Den Angaben zufolge entwickelte sich die Geschäftslage zuletzt nochmals seltener positiv. Dies ist auch an der Umsatzentwicklung innerhalb der vergangenen drei Monate zu erkennen; es gaben erneut weniger Firmen an, dass sie höhere Umsätze erzielen konnten. Dennoch blieb der überdurch­schnittliche Optimismus in Bezug auf die zu erwartende Umsatzentwicklung bestehen – wenn auch weniger ausgeprägt als im Vormonat. Entsprechend soll weiterhin zusätzliches Personal eingestellt werden. Trotzdem wurden Arbeits- bzw. Fachkräftemangel am häufigsten als die Geschäftstätigkeit be­­hindernde Faktoren genannt, jedoch wird zunehmend häufig auch unzureichende Nachfrage angegeben. Diese Entwicklung lässt sich auch an der Kapazitätsauslastung ablesen, die zuletzt einen merklichen Dämpfer erhalten hat und auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2011 lag.

Besonders deutlich war der Rückgang des Geschäftsklima­indikators im Bereich der Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten wurden merklich weniger günstig eingestuft. Bei den Architektur- und Ingenieurbüros waren hingegen insbesondere die Aussichten markant weniger optimistisch, was auch mit dem Urteil zur Unzulässigkeit der HOAI  durch den Europäischen Gerichtshof zu begründen sein dürfte. In der Werbebranche wurde insbesondere eine deutlich weniger günstige aktuelle Situation angegeben.