Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Geschäftslage trübt sich weiter ein


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 02, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage ist der Geschäftsklimaindikator für das Bauhauptgewerbe im Februar zum vierten Mal in Folge gesunken. Zwar blickten die Teilnehmer etwas optimistischer in die Zukunft, ihre aktuelle Geschäftslage beurteilten sie aber erneut zurückhaltender. Nach der kräftigen Verbesserung des Geschäftsklimas seit Juli vergangenen Jahres hat sich die Situation wieder merklich beruhigt, so dass der Klimawert nun ungefähr auf dem – ebenfalls sehr hohen – Niveau des ersten Quartals 2018 liegt. Die Auftragsreserven vergrößerten sich auf durchschnittlich 4,2 Monate und übertrafen den Vorjahreswert um 0,3 Monate. Gleichzeitig hat sich der Ausnutzungsgrad der Maschinenkapazitäten, nach dem sichtlichen Rückgang im Januar, inzwischen wieder auf 78,3% erhöht. Abgesehen von einzelnen Ausreißern beträgt die Geräteauslastung bereits seit März 2017 mindestens 78%. Angesichts der umfangreichen Baunachfrage und der Schwierigkeiten bei der Arbeitskräfteanwerbung erscheint der Verbleib des Auslastungsgrades nahe des bisherigen Rekordniveaus (81,5%) nachvollziehbar. Da es sich um eine landesweite Befragung handelt, werden auch Angaben von Firmen berücksichtigt, die abseits der boomenden Regionen häufig nicht »am Anschlag« arbeiten. Umfragewerte von 100% oder knapp darunter sind daher eher unrealistisch. Rund 70% der befragten Firmen meldeten Behinderungen der Bautätigkeit. Dabei klagten 56% über eine ungünstige Witterung sowie jeweils 12% über einen Mangel an Arbeitskräften bzw. Aufträgen. Den Firmenmeldungen zufolge konnten die Preise noch etwas öfter angehoben werden als zuletzt. Die Preiserwartungen für die kommenden Monate haben sich jedoch erneut eingetrübt. Die Firmen erwarteten vielerorts einen weiteren Beschäftigtenaufbau.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2019