Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Frühlingserwachen


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 03, 11-14

Nachdem sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe über die Wintermonate – auch unter Ausschluss der rein saisonalen Komponente – auf hohem Niveau deutlich abgekühlt hatte, war im März eine leichte Verbesserung zu beobachten. Ursächlich hierfür war ein günstigeres saldiertes Lageurteil der Befragten, die weit verbreitet von einer positiven wirtschaftlichen Ausgangssituation berichteten. Eine weitere Verbesserung in den kommenden Monaten antizipierten die Betriebe indessen marginal seltener. Die durchschnittliche Auslastung des Geräteparks stieg um deutliche 3,2 Prozentpunkte und konnte mit gegenwärtig 82,0% knapp einen neuen Höchststand seit der Wiedervereinigung markieren. Die Auftragsreserven verringerten sich indessen marginal. Im Mittel betrug ihre Reichweite nun 4,0 Monate gegenüber 4,1 Monaten im Vormonat. Dennoch zeigten sich die Teilnehmer nun wieder etwas öfter zufrieden mit ihren Auftragsbüchern. Eine Beeinträchtigung der Bautätigkeit wurde im Rahmen der jüngsten Befragung erheblich seltener gemeldet. Der Anteil sank von zuletzt 70,5% auf derzeit 47,5%. Am häufigsten wurden dabei mit großem Abstand widrige Witterungseinflüsse benannt, von denen noch 27,6% der Teilnehmer betroffen waren (56,0% zuletzt). Arbeitskräftemangel gewann hingegen wieder leicht an Bedeutung. 12,9% der Unternehmen hatten Probleme, offene Stellen zeitnah zu besetzen, was einer Zunahme um einen halben Prozentpunkt entspricht. Auftragsmangel monierten im März 9,1% der Betriebe. Im Vormonat waren es noch 12,2%. Den übrigen Hemmnissen kam im Rahmen der aktuellen Befragung eine geringe Bedeutung zu. Die Baupreise konnten nur geringfügig seltener angehoben werden. Für die nahe Zukunft rechneten die Betriebe weit verbreitet mit Raum für weitere Preiserhöhungen, wenngleich die Erwartungen diesbezüglich im Vormonat noch etwas optimistischer waren.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2019