Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Vermehrte Preissteigerungen im Hoch- und Tiefbau


ifo Institut, München, 2018

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2018, 45, Nr. 03, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage hat sich im März das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe etwas verbessert. So blickten die befragten Baufirmen wieder optimistischer auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten. Die Rekordeinschätzung vom Vormonat zur aktuellen Geschäftslage wurde minimal übertroffen. Im Durchschnitt der Bausparten stieg die Reichweite der Auftragsbestände auf ein neues Allzeithoch (3,9 Produktionsmonate); vor Jahresfrist lagen die Auftragsreserven bei 3,7 Monaten. Die Geräteausnutzung ging zwar klar zurück, mit 76,6% war der Maschinenpark aber weiterhin sehr gut ausgelastet. Von den teilnehmenden Unternehmen berichteten 74% über Behinderungen der Bautätigkeit (Vorjahreswert: 61%). Zwei Drittel gaben negative Witterungseinflüsse als Ursache hierfür an (Vorjahreswert 51%). Über Arbeitskräftemangel klagten 9% (Vorjahreswert: 3%). Auftragsmangel beeinträchtige ebenfalls 9% der Baufirmen (Vorjahreswert: 14%). Den Firmenangaben zufolge konnten die Preise häufiger heraufgesetzt werden. Der Umfragewert lag auf dem höchsten Niveau seit Beginn der gesamtdeutschen Erhebung. In den kommenden Monaten dürften sich vielerorts die Preisanhebungsspielräume verringern. Die amtliche Preisstatistik signalisierte für das Jahr 2017 eine stärkere Fortsetzung des Baupreisanstiegs. So stieg beispielsweise der Preis für Rohbauarbeiten im Zuge der Errichtung konventionell gefertigter Wohngebäude 2017 gegenüber dem Vorjahr um 3,0% (2016: + 1,6%). Im Straßenbau lag der Preisanstieg für Bauleistungen am Bauwerk bei 3,7% (2016: + 0,9%). Zu den Impulsgebern dieser Entwicklung zählen das zunehmende Ungleichgewicht zwischen der Baunachfrage und den Produktionskapazitäten der Baufirmen, aber auch die wieder stärker steigenden Materialkosten. Die Unternehmen planten weiterhin, ihren Personalbestand in der nahen Zukunft aufzustocken.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2018