Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Preiserwartungen auf Allzeithoch


ifo Institut, München, 2018

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2018, 45, Nr. 12, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage ist das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe zum Jahresende unverändert exzellent geblieben. Zwar verbesserte sich die Geschäftslage auf den bereits im Oktober verzeichneten Rekordwert. Gleichzeitig nahm der Optimismus hinsichtlich des Geschäftsverlaufs in den kommenden Monaten allerdings weiter ab. Die Nachfrage nach Leistungen des Bauhauptgewerbes profitierte in diesem Jahr insbesondere von den spürbar ausgeweiteten Aktivitäten im Bereich Mehrfamilienhausbau sowie der lebhafteren Neubaunachfrage hinsichtlich gewerblich genutzter Gebäude. Hinzu kam eine abermals kräftige Erhöhung der Bundesmittel für den Fernstraßenbau. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten verharrte bei 79,6% und übertraf damit den Vorjahreswert um mehr als einen Prozentpunkt. Von den befragten Unternehmen meldeten 39% Beeinträchtigungen bei der Bautätigkeit. Dabei klagten jeweils 12% über widrige Witterungseinflüsse sowie Arbeitskräftemangel; vor einem Jahr waren es jeweils 15%. Zudem berichteten 8% der Baufirmen über Auftragsmangel. Die Auftragsbestände verringerten sich auf sehr hohem Niveau um 0,1 auf 4,1 Monate. Per saldo empfanden etwa 24% der Bauunternehmen ihre Auftragspolster als verhältnismäßig groß; vor einem Jahr waren es lediglich 15%. Nach den Angaben der Firmen zu schließen, konnten die Preise wieder etwas häufiger heraufgesetzt werden als zuletzt. Für die nahe Zukunft rechneten sie vielerorts mit weiteren Preisanhebungen, wobei der Umfragewert ein neues Allzeithoch erreichte. Die Mitarbeiterzahl der befragten Unternehmen dürfte auch in den kommenden Monaten zunehmen, auch wenn die Einschätzungen hierzu zurückhaltender ausfielen als im November.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2018