Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Lageurteile auf Rekordniveau


ifo Institut, München, 2018

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2018, 45, Nr. 02, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage ist der Geschäftsklimaindikator für das Bauhauptgewerbe im Februar abermals gesunken. Zwar wurde die aktuelle Geschäftslage so positiv bewertet wie noch nie. Die Perspektiven für die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten haben sich jedoch sichtlich eingetrübt. Seit Oktober 2017 hat der Umfragewert für die Erwartungen um 13 Saldenpunkte nachgegeben und liegt gegenwärtig auf dem Niveau von Juni 2016. Ähnlich wie die amtlichen Erhebungen zum Auftragseingang deuten die ifo-Werte darauf hin, dass der – vor allem im Neubausektor beobachteten – kräftigen Aufwärtsentwicklung in absehbarer Zeit die Luft ausgehen wird. So verkürzte sich auch die Reichweite der Auftragsreserven im Durchschnitt der Bausparten um 0,3 auf 3,5 Monate. Zugleich stieg allerdings der Ausnutzungsgrad der Maschinenka-pazitäten auf den Rekordwert von 82,6% (Februar 2017: 75,8%). Knapp drei Fünftel der befragten Firmen meldeten Behinderungen bei der Bautätigkeit; dabei klagten 47% über ungünstige Witterungseinflüsse. Der Mangel an Aufträgen (10%) sowie an Arbeitskräften (9%) führte ebenfalls zu nennenswerten Beeinträchtigungen. Den Firmenmeldungen zufolge konnten die Preise vielerorts angehoben werden. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden drei Monaten fortsetzen. Die befragten Firmen erwarteten einen weiteren Beschäftigtenaufbau, wobei der entsprechende Umfragewert das im Vormonat erreichte Allzeithoch nur knapp verfehlte.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2018