Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima erreicht neues Allzeithoch


ifo Institut, München, 2018

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2018, 45, Nr. 04, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfragen ist der Geschäftsklimaindikator für das Bauhauptgewerbe im April auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Zwar beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Lage minimal weniger überschwänglich als zuletzt, gleichzeitig blickten sie jedoch erneut optimistischer in die Zukunft. Die Geräteauslastung kletterte auf 78,3%, verfehlte damit aber den Wert des Vorjahres (80,7%). Knapp drei Fünftel der Baufirmen berichteten über Produktionsbeeinträchtigungen. Dabei meldeten 48% der Befragungsteilnehmer Behinderungen aufgrund ungünstiger Witterungseinflüsse (April 2017: 23%). Über Arbeitskräftemangel klagten 12%, vor einem Jahr waren es lediglich 5% gewesen. Der Mangel an Aufträgen machte 7% der befragten Unternehmen zu schaffen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Anteil allerdings halbiert. Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich auf 4,0 Monate und übertraf somit den Vorjahreswert um 0,4 Monate. Die Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Preise für Bauleistungen in weiten Teilen Deutschlands angehoben werden konnten. Noch nie wurde ein höherer Umfragewert verzeichnet. Für die nächsten Monate rechneten die Bauunternehmen mit weiteren Preiserhöhungen. Die neuesten Zahlen der amtlichen Baupreiserhebung deuten ebenfalls auf eine beschleunigte Verteuerung von Bauleistungen hin. So nahmen beispielsweise die Preise für Straßenbauarbeiten im Februar um 5,3% gegenüber dem Vorjahresmonat zu; ein höherer Preiszuwachs war zuletzt 1992 zu beobachten. Hinsichtlich ihres Personalbestands gingen die befragten Firmen erneut seltener von einer Ausweitung der Mitarbeiterzahl in den kommenden Monaten aus.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2018