Aufsatz in Zeitschrift

Großhandel: Geschäftsklima erhält Dämpfer


ifo Institut, München, 2017

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2017, 44, Nr. 09, 15-18

Im Großhandel hat das Geschäftsklima einen Dämpfer erfahren. Der Indikator sank auf das Niveau vom Frühjahr, hielt sich jedoch deutlich über dem Vorjahreswert. Die Befragten schätzten ihre aktuelle Lage weniger gut ein als im Sommer und korrigierten ihre optimistischen Erwartungen nach unten. Die Entwicklung ging auf einen deutlichen Rückgang im Gebrauchs- und Verbrauchsgüterbereich zurück. Im Produktionsverbindungshandel blieb das Klima dagegen stabil. Im zweiten Quartal setzte sich das Umsatzwachstum den offiziellen Statistiken zufolge in abgeschwächter Form fort. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz um real 0,4 und nominal 3,3%. Mit dem Umsatz gegenüber dem Vorjahresmonat zeigten sich die Großhändler im September etwas zufriedener. Der Warenbestand sank aktuell und lag damit weiterhin unter dem langjährigen Mittelwert. Für die kommenden Monate planten die Händler häufiger, die Bestellmengen zu erhöhen. Die offiziellen Zahlen zu den Großhandelsverkaufspreisen zeigten für August wieder einen stärkeren Anstieg (3,2%), nachdem sich die Entwicklung im Juni und Juli, im Vergleich zum Frühjahr, etwas abgeschwächt hatte. Im September sind die Verkaufspreise der ifo Konjunkturumfrage zufolge sichtlich häufiger gestiegen und auch für die kommenden drei Monate wurden etwas häufiger steigende Verkaufspreise erwartet. Der Beschäftigtenaufbau hält weiter an. Zwar ist die Zahl der Beschäftigten den offiziellen Zahlen zufolge im Juni mit 0,8% weniger stark gestiegen als in den Vormonaten, für die kommenden drei Monate revidierten die Teilnehmer der Konjunkturumfrage ihre Beschäftigtenpläne jedoch weiter nach oben.

Schlagwörter: Deutschland, Großhandel, Konjunktur, Frühindikator, Branchenentwicklung
JEL Klassifikation: L810

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2017