Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Kapazitätsauslastung erklimmt neuen Spitzenwert


ifo Institut, München, 2017

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2017, 44, Nr. 03, 11-14

Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe – nach der Ein­trübung in den beiden Vormonaten – wieder verbessert. So zeigten sich die teilnehmenden Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener als im Februar. Der Lagewert übertraf dabei sogar den im Januar erreichten bisherigen Rekordwert. Darüber hinaus blickten die befragten Baufirmen wieder optimistischer auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten. Die Reichweite der Auftragsbestände verharrte bei durchschnittlich 3,7 Monaten; vor einem Jahr waren die Auftragsreserven mit 3,2 Monaten noch wesentlich kleiner. Der Ausnutzungsgrad der Gerätekapazitäten im Bauhauptgewerbe kletterte auf einen neuen gesamtdeutschen Spitzenwert von 78,6%. Vor Jahresfrist betrug die Maschinenauslastung »lediglich« 76,5%. Von den teilnehmenden Unternehmen berichteten 61% über Behinderungen der Bautätigkeit: Etwas mehr als die Hälfte gab negative Witterungseinflüsse als Ursache hierfür an (März 2016: 44%), während 14% der Firmen über Auftragsmangel klagten (März 2016: 22%). Nur 3% der Umfrageteilnehmer machten hingegen Arbeitskräftemangel als Grund der Beeinträchtigungen verantwortlich. Den Firmenmeldungen zufolge konnten die Preise erneut häufiger heraufgesetzt werden. Ein höherer Umfragewert war zuletzt im November 1991 zu beobachten. Auch in den kommenden Monaten dürften sich vielerorts Preisanhebungsspielräume ergeben. Zudem rechnete weiterhin ein wesentlicher Teil der befragten Bauunternehmen damit, dass die Mitarbeiterzahl in der nahen Zukunft ausgeweitet wird.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2017