Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Eingetrübtes Geschäftsklima im Tiefbau


ifo Institut, München, 2017

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2017, 44, Nr. 06, 11-14

Im Bauhauptgewerbe hat der Geschäftsklimaindikator Im Juni – auf hohem Niveau – leicht nachgegeben. Die befragten Bauunternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage etwas zurückhaltender als im Mai. Zudem haben sich die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate minimal eingetrübt. Der Ausnutzungsgrad der Geräte-kapazitäten sank zwar auf 77,9%, er blieb aber klar über dem Vorjahreswert von 75,5%. Von den Umfrageteil-nehmern meldeten – ähnlich wie vor Jahresfrist – 26% Beeinträchtigungen ihrer Bauproduktion. Über Arbeits-kräftemangel klagten mit 11% die meisten der befragten Baufirmen; 9% meldeten Auftragsmangel. Hinsichtlich der Reichweite der Auftragsbestände wurde der im Mai erreichte Rekordwert von 3,8 Monaten im Juni bestätigt. Vor einem Jahr waren die Reserven um einen halben Monat kleiner. Den Firmenangaben zufolge konnten die Preise häufiger heraufgesetzt werden. Ein höherer Umfragewert wurde letztmals im April 1991 gemessen. Nach den Meldungen der Firmen zu schließen, dürften sich auch in den kommenden Monaten vielerorts Preiserhö-hungsspielräume eröffnen. Die Befragungsteilnehmer rechneten im Juni abermals öfter damit, dass die Beschäftigtenzahl in der nächsten Zeit zunehmen wird. Seit der Wiedervereinigung waren die Beschäftigtenerwartungen noch nie so positiv.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2017