Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Ein Viertel der Straßenbauer beklagt Arbeitskräftemangel


ifo Institut, München, 2017

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2017, 44, Nr. 09, 11-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage erreichte das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe einen neuen Rekordwert. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen hinsichtlich der kommenden sechs Monate haben sich leicht verbessert. Die Geräteauslastung blieb unverändert bei 77,8% und lag damit um 1,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die Reichweite der Auftragsbestände verharrte im Durchschnitt der Bausparten bei 3,7 Monaten (September 2016: 3,4). Von den Befragungsteilnehmern klagten 31% über Behinderungen bei der Bautätigkeit. Insgesamt hatten 18% der Baufirmen mit Arbeitskräfte- und 7% mit Auftragsmangel zu kämpfen. Da sich mittlerweile fast ein Fünftel der befragten Baufirmen über Arbeitskräftemangel beklagt und dies in allen fünf Teilsparten eine ausgeprägte Problematik darstellt, könnte dies wesentliche Folgen für das zukünftige Wachstum der Bauleistungen haben. Bisher wurde vor allem über die fehlenden Kapazitäten im Ausbaugewerbe berichtet. Inzwischen erstrecken sich die nennenswerten Engpässe beim Arbeitskräfteangebot offensichtlich auf das gesamte Baugewerbe, wodurch diese Thematik eine neue Dimension erreicht hat. Nach den Angaben der Firmen zu schließen, konnten die Preise seltener angehoben werden. Für die nahe Zukunft rechneten die Umfrageteilnehmer häufiger als zuletzt mit steigenden Preisen. Die Unternehmen planten weiterhin, ihren Personalbestand in der nahen Zukunft aufzustocken.

Schlagwörter: Deutschland, Bauwirtschaft, Konjunktur, Frühindikator, Branchenentwicklung
JEL Klassifikation: L740

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2017