Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Baubehinderung durch Arbeitskräftemangel auf Rekordniveau


ifo Institut, München, 2017

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2017, 44, Nr. 08, 09-14

Nach den Ergebnissen der ifo Konjunkturumfrage kletterte der Geschäftsklimaindikator für das Bauhauptgewerbe im August auf ein neues Allzeithoch. Nach Einschätzung der befragten Firmen haben sich gegenüber Juli sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Perspektiven für die kommenden sechs Monate verbessert. Der Ausnutzungsgrad der Maschinen sank zwar um 0,3 Punkte auf 77,5%; er lag jedoch weiterhin klar über dem Vorjahreswert. Knapp 30% der Befragungsteilnehmer meldeten Behinderungen bei der Bautätigkeit. Dabei klagten mit 15% so viele Umfrageteilnehmer über Arbeitskräftemangel wie noch nie. Tatsächlich nimmt die Nachfrage nach Bauleistungen – auf hohem Niveau – weiter zu. Laut Statistischem Bundesamt konnten die Umsätze bei den Betrieben des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Halbjahr 2017 nominal um rund ein Zehntel gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zulegen. Gleichzeitig ergab sich ein Plus von 5,5% beim Auftragseingang. Im Rahmen der ifo-Befragung stiegen die Auftragsreserven im Durchschnitt der Bausparten auf 3,7 Monate (August 2016: 3,4 Monate). Per saldo bezeichneten 15% der befragten Unternehmen ihren Auftragsbestand als verhältnismäßig groß; vor einem Jahr überwog dagegen noch knapp der Anteil der Stimmen, die zu geringe Auftragspolster monierten. Die Firmenmeldungen deuten darauf hin, dass die Preise wieder öfter angehoben werden konnten. In den nächsten Monaten dürften sich die Preiserhöhungsspielräume allerdings etwas verringern. Vielerorts rechneten die befragten Bauunternehmen mit einer weiteren Aufstockung ihrer Mitarbeiterzahl.

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2017