Aufsatz in Zeitschrift

Bauwirtschaft: Geschäftsklima auf Rekordhoch


ifo Institut, München, 2015

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2015, 42, Nr. 11, 11-14

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima im November zum vierten Mal in Folge verbessert und hat mittlerweile den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Zwar verharrten die Einschätzungen zur Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr auf dem – sehr hohen – Niveau des Vormonats. Dafür beurteilten die befragten Bauunternehmen ihre derzeitige Geschäftslage wesentlich günstiger als im Oktober. Die Auslastung der Gerätekapazitäten stieg auf 73,5% und übertraf damit den vergleichbaren Vorjahreswert um einen halben Prozentpunkt. Wie im Vormonat bzw. im Vorjahr berichteten 26% der Testteilnehmer über Behinderungen der Bautätigkeit. Mit 14% entfiel der größte Teil der Meldungen auf Auftragsmangel; 8% der Firmen klagten über Arbeitskräftemangel. Negative Witterungseinflüsse spielten so gut wie keine Rolle. Die Reichweite der Auftragsbestände sank im Durchschnitt der Bausparten auf 2,9 Monate (November 2014: 2,8 Monate). Per saldo empfanden knapp 13,5% der befragten Firmen den aktuellen Auftragsbestand als zu klein; vor Jahresfrist lag dieser Umfragewert bei 21,5%. Nach den Firmenmeldungen zu schließen, konnten die Preise etwas häufiger angehoben werden. Zudem gingen die Testteilnehmer davon aus, dass sich in der nahen Zukunft die Preiserhöhungsspielräume weiter vergrößern werden. Die zuvor schon hohe Bereitschaft der Unternehmen, ihren Personalbestand in den nächsten drei bis vier Monaten aufzustocken, ist im November noch einmal merklich gestiegen. Ein höherer Umfragewert wurde zuletzt im Dezember 1991 verzeichnet.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2015