Aufsatz in Zeitschrift

Westdeutsche Industrie: Starke Investitionskürzungen für 2009 geplant

Annette Weichselberger
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009

ifo Schnelldienst, 2009, 62, Nr. 13, 25-30

Nach den aktuellen Ergebnissen des ifo Investitionstests werden sich die westdeutschen Industrieunternehmen angesichts der aktuellen weltweiten Wirtschaftskrise bei ihrer Investitionsplanung für 2009 sehr zurückhalten. Nach dem derzeitigen Planungsstand wird das westdeutsche verarbeitende Gewerbe seine Investitionen 2009 erstmals seit drei Jahren wieder kürzen. Nominal – wie auch real – ist mit einem Rückgang von 12% zu rechnen. Vor allem größere Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten haben in den letzten Monaten ihre Investitionspläne für dieses Jahr in den letzten Monaten erheblich nach unten revidiert. Die kleineren Firmen gingen bereits im Herbst 2008 von einem kräftigen Minus für 2009 aus. Für das Jahr 2008 ergaben die Meldungen der Firmen noch einen Anstieg von 7%. Nach den Meldungen der Unternehmen ist die Kapazitätserweiterung nach wie vor das vorrangige Investitionsmotiv im westdeutschen verarbeitenden Gewerbe; im Vergleich zu 2008 hat es jedoch stark an Gewicht verloren. Hierbei ist zu beobachten, dass die Unternehmen weniger die Kapazitäten ihres bestehenden Produktionsprogramms ausbauen, als vielmehr zunehmend im Zuge einer Änderung bzw. Ausweitung ihrer Produktpalette ihre Fertigungskapazitäten erweitern.

Schlagwörter: Investitionsklima, Industrie, Industriekonjunktur, Unternehmen, Verarbeitendes Gewerbe, Branche, Branchenkonjunktur, Alte Bundesländer
JEL Klassifikation: E220,L600

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009