Aufsatz in Zeitschrift

G-20-Gipfel in London: ein Durchbruch zur Regulierung der Finanzmärkte?

Rolf J. Langhammer, Doris Neuberger, Thorsten Polleit, Hermann A. Wagner, Irwin Collier
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009

ifo Schnelldienst, 2009, 62, Nr. 11, 03-16

Reichen die auf dem G-20-Gipfel beschlossenen Maßnahmen aus, die Finanzmärkte zu regulieren und die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Krisen zu senken? Für Rolf J. Langhammer, Institut für Weltwirtschaft, Kiel, dienten die Beschlüsse des G-20-Gipfels der Krisenüberwindung und dem Versuch, ein abgestimmtes Verhalten von nationalen Regulierungsbehörden herbeizuführen. Jenseits beider Ziele blieben aber viele Probleme ungelöst Doris Neuberger, Universität Rostock, sieht in den auf dem G-20-Gipfel beschlossenen Maßnahmen einen Durchbruch zur Stärkung der Überwachung und Regulierung der Finanzmärkte. Allerdings reichten sie nicht aus, um einen systemstabilisierenden funktionsfähigen Wettbewerb sicherzustellen. Nach Ansicht von Hermann A. Wagner, Frankfurt School of Finance & Management, brachten die G-20-Beschlüsse keinen wirklichen Durchbruch bei der Regulierung der Finanzmärkte. Man könne allenfalls von einem Durchbruch für die Erkenntnis, dass es eigentlich nur gemeinsam geht, sprechen. Für Thorsten Polleit, Frankfurt School of Finance & Management, bleibt die Krisenursache, nämlich »das staatliche System, indem Geld per Kredit geschaffen wird«, durch die Politikmaßnahmen unangetastet. Einen Ausweg aus dem Krisenzyklus sieht er in einem Reformkonzept für „gutes Geld in Form des »Free Banking«, dem »Privatisieren des Geldes«. Und Irwin Collier, Freie Universität Berlin, befasst sich mit der Regulierung auf den US-Finanzmärkten.

Schlagwörter: Internationaler Finanzmarkt, Finanzmarktkrise, Regulierung, Kapitalmarktliberalisierung
JEL Klassifikation: G100

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009