Aufsatz in Zeitschrift

Drohende Zahlungsunfähigkeit eines Eurolands: Was sollte die EU tun?

Dirk Meyer, Rolf Hasse
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009

ifo Schnelldienst, 2009, 62, Nr. 07, 03-10

Auch in der Eurozone haben einige Länder aufgrund einer besonders hohen Staatsverschuldung Schwierigkeiten, zu annehmbaren Konditionen Kredite auf den internationalen Kreditmärkten zu erhalten. Dirk Meyer, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg, sieht die Möglichkeit einer drohenden Zahlungsunfähigkeit eines Eurolandes, die aufgrund der Währungsunion kein »privates« Ereignis sei. Die strikte Anwendung der No-bail-out-Klausel würde, seiner Meinung nach, zu dauerhaften Kostenexternalisierungen zulasten der übrigen Euromitgliedstaaten führen. Deshalb plädiert er im Rahmen einer de facto bestehenden Haftungsgemeinschaft für eine No-no-bail-out-Strategie, bei der »einmalige Hilfen mit einem Austritt des insolventen Landes aus der Eurozone« vorzusehen sei. Auch für Rolf Hasse, Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa, Leipzig, machen die Dimensionen der Krise und die Zahl der betroffenen EU-Mitgliedsländer eine rigorose No-bail-out-Politik zum Konfliktfall. Die EU-Länder sollten innerhalb der Union Hilfe leisten, »aber mit Rückzahlung und Verlustausgleich«. Zusätzlich müsse diese Hilfe mit wirtschaftspolitischen Auflagen verbunden werden.

Schlagwörter: Zahlungsunfähigkeit, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion, Öffentliche Schulden, EU-Staaten
JEL Klassifikation: H000,H630

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009