Industrie (Deutschland): Sinkende Auftragseingänge
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008
in: ifo Konjunkturperspektiven, 2008, 35, Nr. 04, 01-12
Die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes schätzten ihre momentane Geschäftssituation deutlich weniger günstig als im Vormonat ein. Auch ihre Perspektiven für die nächsten sechs Monate beurteilten sie merklich zurückhaltender. Die Nachfragesituation entwickelte sich schwächer, so dass der Auftragsbestand nicht weiter gestiegen ist. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm daher etwas ab, und die Produktionstätigkeit wurde gebremst. Dennoch planen die Unternehmen, die Produktion in den kommenden Monaten wieder auszuweiten. Auch rechnen sie trotz des starken Euro mit einer beschleunigten Zunahme des Exportgeschäfts. Zwar berichteten die Exporteure von einer Verschlechterung ihrer Wettbewerbsposition außerhalb der EU, doch gaben sie dafür an, dass sie auf den Märkten innerhalb der EU ihre Wettbewerbsposition verbessern konnten. Ihren Personalbestand wollen sie weiter aufstocken, wohl aber nicht mehr so kräftig. Einige Bereiche, wie etwa die Metallerzeugung und -bearbeitung oder der Maschinenbau, klagten deutlich über einen Mangel an Fachkräften. Die Auslastung der Gerätekapazitäten ist im verarbeitenden Gewerbe nahezu unverändert hoch, auch wenn sie nicht ganz an die Werte des Vorjahres heranreicht. Trotz der Eintrübung des Geschäftsklimas sind daher momentan weite Teile der Industrie in einer soliden Verfassung.