Aufsatz in Zeitschrift

Dienstleistungen (Deutschland): Geschäftslage verschlechtert


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2008, 35, Nr. 12, 31-33

Der Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe Deutschlands ist im Dezember deutlich gesunken. Die befragten Unternehmen haben die Bewertung ihrer Geschäftslage erheblich nach unten angepasst und berichten zum ersten Mal seit über drei Jahren von einer lediglich befriedigenden Geschäftssituation. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sind sie zudem noch etwas skeptischer als im November. Die Unternehmen rechnen mit einer sinkenden Nachfrage und wollen ihre Mitarbeiterzahl in den nächsten Monaten etwas reduzieren. Im Bereich Güterverkehr ist der Geschäftsklimaindikator erneut kräftig gefallen. Die Unternehmen schätzen ihre Geschäftssituation erheblich schlechter ein und sind auch für den weiteren Geschäftsverlauf pessimistisch. Die Nachfrage hat sich abgeschwächt, und die Umsätze werden gegenüber dem Vorjahresmonat sichtlich negativer eingestuft. Auch für die kommenden Monate rechnen die Befragungsteilnehmer mit einem Nachfragerückgang und wollen dementsprechend Personal abbauen. Trotz der bald in Kraft tretenden Erhöhung der Mautgebühren planen sie Preisabschläge. Die Firmen, die im Bereich Frachtumschlag, Lagerei tätig sind, berichten von einer befriedigenden Geschäftslage und haben damit ebenfalls ihre Bewertung zurückgenommen. Darüber hinaus befürchten sie eine deutliche Abschwächung der Geschäftstätigkeit in den nächsten sechs Monaten. Ihren Beschäftigtenstamm wollen sie ebenfalls reduzieren. Von der Tendenz zur Personalreduzierung können sich die Unternehmens-, Public-Relations-Beratungen sowie die Datenverarbeitungsdienstleister abkoppeln. Diese Unternehmen berichten von einer vorwiegend guten Geschäftslage, wenngleich sie nicht mehr so positiv ist wie im Sommer. Obwohl sie von einem leicht nachgebenden Geschäftsverlauf in den kommenden sechs Monaten ausgehen, planen sie ihre Belegschaftszahl behutsam aufzustocken. Speziell Softwarehäuser stellen zusätzliches Personal ein.

Schlagwörter: Deutschland, Dienstleistung, Dienstleistungssektor, Branchenkonjunktur, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L800

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008