Aufsatz in Zeitschrift

Industrie (Deutschland): Nachlassender Optimismus


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2007

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2007, 34, Nr. 06, 01-12

Die aktuelle Geschäftslage tendierte im verarbeitenden Gewerbe geringfügig nach unten. Ausschlaggebend hierfür war die weniger günstige Beurteilung bei den Vorleistungsgüterproduzenten sowie im Gebrauchsgüterbereich, während bei den Investitionsgüterproduzenten, den Verbrauchsgüterproduzenten und im Ernährungsgewerbe die positiven Stimmen vermehrt überwogen. Im Durchschnitt konnten abermals mehr Neuaufträge verbucht werden als im Vormonat, die Fertigung wurde weiter hochgefahren. Die Auftragsreserven wurden aufgebaut und lagen somit weiterhin deutlich über dem sonst üblichen Maß. Überhöhte Fertigwarenlager wurden nur vereinzelt gemeldet. Die Zuversicht in den Geschäftserwartungen, die sich in den vorangegangenen vier Monaten kontinuierlich verstärkt hatte, schwächte sich im Juni etwas ab. Hinsichtlich der künftigen Chancen auf den ausländischen Märkten ist der große Optimismus allerdings ungebrochen. Die expansiven Produktionspläne wurden sogar noch etwas nach oben revidiert. Auch die Personalplanungen kündigten vermehrt Einstellungen von zusätzlichen Arbeitskräften an. Den Meldungen zufolge eröffnen sich in den nächsten Monaten wieder mehr Spielräume für Heraufsetzungen der Verkaufspreise. Nach der Abschwächung im Vormonat dominierten im verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands die positiven Geschäftslageurteile wieder stärker. Bei lebhafter Nachfrage traten trotz forcierter Produktionstätigkeit vereinzelt Lieferengpässe auf. Die Perspektiven für die nächsten Monate wurden wieder etwas weniger zuversichtlich eingeschätzt, auch in Bezug auf das Exportgeschäft. Angesichts der zu knappen Fertigwarenlager zielten die Produktionspläne aber häufiger auf Steigerungen ab.

Schlagwörter: Deutschland, Industrie, Branchenkonjunktur, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: D240,L600

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2007