Aufsatz in Zeitschrift

Industrie (Deutschland): Weniger optimistische Exporterwartungen


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2006, 33, Nr. 08, 01-12

An der günstigen Geschäftslage des verarbeitenden Gewerbes hat sich nichts verändert, einer leichten Abschwächung bei den Vorleistungsgüterproduzenten und im Konsumgüterbereich stand eine Aufwärtstendenz bei den Investitionsgüterproduzenten gegenüber. Der Anstieg von Nachfrage und Fertigung verlangsamte sich etwas, die Auftragsbestände insgesamt wurden jedoch weiterhin überwiegend positiv bewertet. Die Meldungen über zu große Fertigwarenlager spielten nach wie vor nur eine geringe Rolle, die Hersteller von langlebigen Konsumgütern berichteten sogar abermals über Lieferengpässe. Hinsichtlich der Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr hat der Optimismus geringfügig nachgelassen, bei den Investitionsgüter- sowie den Gebrauchsgüterproduzenten hat er allerdings sogar wieder zugenommen. Etwas deutlicher nach unten revidiert wurden die zuversichtlichen Exporterwartungen. Die Produktionspläne kündigten weitere Steigerungen an, allerdings nicht mehr ganz so häufig wie im Juli. Den Meldungen zufolge wird sich der Anstieg der Verkaufspreise in den kommenden Monaten – eher beschleunigt – fortsetzen, vor allem bei Vorleistungsgütern und bei Nahrungs- und Genussmitteln. Vereinzelt waren Einstellungen von zusätzlichen Arbeitskräften geplant. Im verarbeitenden Gewerbe der neuen Bundesländer gewannen die günstigen Geschäftslageurteile sogar noch etwas an Gewicht. Neue Aufträge konnten abermals mehr verbucht werden als im Vormonat, die Fertigung wurde hochgefahren. Die Auftragspolster erreichten nahezu das Normalmaß. Unverändert zuversichtlich blickten die Testteilnehmer in die Zukunft, nicht zuletzt dank weiterhin guter Chancen auf den ausländischen Märkten. Die Produktionspläne zeigten sogar etwas häufiger nach oben, obwohl wieder ein leichter Lagerdruck aufkam. Die Beschäftigungssituation wird sich den Angaben der Firmen nach zu schließen weiter verbessern.

Schlagwörter: Deutschland, Industrie, Branchenkonjunktur, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: D240,L600

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006