Aufsatz in Zeitschrift

Industrie (Deutschland): Verbesserte Auftragslage


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2006, 33, Nr. 09, 01-12

Die aktuelle Geschäftslage im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands wurde deutlich positiver bewertet als im Vormonat und erreichte einen Wert, wie er seit Anfang 1991 nicht mehr zu beobachten war. Lediglich im Ernährungsgewerbe verschlechterte sich die Situation. Nachfrage und Produktion zogen sogar eher beschleunigt an, die Auftragsbestände insgesamt übertrafen vermehrt das sonst übliche Maß. Über zu große Fertigwarenlager wurde kaum noch geklagt, bei den Gebrauchsgüterproduzenten traten sogar erneut Lieferengpässe auf. In den Geschäftserwartungen kam jedoch verringerter Optimismus zum Ausdruck, im Bereich der Investitionsgüter war er sogar nur noch sehr schwach ausgeprägt. Hinsichtlich des Exportgeschäfts äußerten sich die Unternehmen allerdings zuversichtlicher als im Vormonat, auch die Hersteller von Investitionsgütern. Die Produktionspläne zeigten wieder etwas häufiger nach oben. Den Meldungen nach zu schließen dürften die Verkaufspreise in den kommenden Monaten - sogar verstärkt - heraufgesetzt werden, nach wie vor vor allem bei Vorleistungsgütern. Die Industrieunternehmen in Ostdeutschland bewerteten dagegen ihre derzeitige Situation etwas weniger günstig als im Vormonat, schätzten aber die Perspektiven etwas zuversichtlicher ein. Zwar erwarteten auch sie wieder mehr Impulse von der Nachfrage aus dem Ausland, ihre Produktionspläne waren jedoch nicht mehr so häufig auf Expansion ausgerichtet, zumal sie mit der Auftragslage insgesamt nicht mehr ganz zufrieden waren. Die Beschäftigungssituation wird sich in den kommenden Monaten aber weiter verbessern.

Schlagwörter: Deutschland, Industrie, Branchenkonjunktur, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: D240,L600

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006