Bauwirtschaft (Deutschland): Hohe Auslastung der Gerätekapazitäten
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2006
in: ifo Konjunkturperspektiven, 2006, 33, Nr. 12, 13-18
Im Bauhauptgewerbe wurde die derzeitige Geschäftslage ähnlich "gut" wie im Vormonat bewertet. Einer leichten Besserung im Tiefbau stand eine geringfügige Abwärtsentwicklung im Hochbau gegenüber. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks erhöhte sich bei reger Bautätigkeit etwas, er war mit 72% sogar um 9 Prozentpunkte höher als vor Jahresfrist. An der Reichweite der Auftragsbestände (2,5 Produktionsmonate) änderte sich nichts, zur gleichen Zeit des Vorjahres war sie noch um 0,2 Monate kleiner. Im Tiefbau hat die Unzufriedenheit mit der Auftragslage allerdings wieder etwas zugenommen. Sichtlich aufgehellt haben sich nach Ansicht der Befragungsteilnehmer die Geschäftsaussichten für das kommende halbe Jahr, sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Sie gingen auch davon aus, weitere Preiserhöhungen vornehmen zu können. Einen Personalabbau beabsichtigten per saldo nur noch 5% der Unternehmen gegenüber 25% vor einem Jahr. Auch bei den ostdeutschen Bauunternehmen hat sich an der aktuellen Geschäftssituation nichts verändert, wie im Westen tendierte sie im Tiefbau leicht nach oben und im Hochbau nach unten. Mit 75% wurde der Nutzungsgrad der Geräte vom Vorjahr um 7 Prozentpunkte übertroffen. Dagegen verringerte sich die Reichweite der Auftragsbestände binnen Jahresfrist um 0,2 Monate auf 1,9 Produktionsmonate. Die Erwartungen verbesserten sich abermals deutlich; dies gilt insbesondere für den gewerblichen Hochbau. Wie ihre Kollegen in Westdeutschland sahen auch die ostdeutschen Baufirmen Spielräume für weitere Preisheraufsetzungen.