Aufsatz in Zeitschrift

Nachtrag: Reformbedarf des deutschen Bankensektors

Wernhard Möschel
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2005

ifo Schnelldienst, 2005, 58, Nr. 23, 03-07

Ergänzend zu den Beiträgen, die im ifo Schnelldienst Nr. 14/2005 zum Dreisäulenmodell im deutschen Bankensektor veröffentlicht wurden, stellt Prof. Dr. Wernhard Möschel, Universität Tübingen, seine Reformvorschläge für das deutsche Bankensystem vor. Für ihn kann das "überkommene Dreisäulensystem bei allen Verdiensten in der Vergangenheit kein zukunftsfähiges Modell für die deutsche Kreditwirtschaft sein … Insbesondere ist ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit in Frage gestellt. Die öffentlich-rechtliche Dominanz hat die deutschen Marktstrukturen sozusagen an die Wand gefahren. Mit Ausnahme bestenfalls der Deutsche Bank AG ist heute kein privates Kreditinstitut mehr gegen eine feindliche Übernahme aus dem Ausland gefeit." Außerdem sieht Möschel im deutschen Dreisäulenmodell ein Hindernis für die weitere Integration der europäischen Finanzmärkte. Dies bedinge, seiner Ansicht nach, eine Überwindung formaler, rechtlicher Strukturen, letztlich einen Rückzug der öffentlichen Hand aus dem deutschen Bankgewerbe: "Geboten wäre eine Entstaatlichung und eine auf diese Weise ermöglichte gruppenübergreifende Konsolidierung des deutschen Bankensektors im Wettbewerb. Nur dann besteht die Chance, die auch unter dem Aspekt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit optimale Marktstruktur zu finden."

Schlagwörter: Bankenreform, Bank, Wettbewerb, Bankensystem, Deutschland
JEL Klassifikation: G200

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2005