Aufsatz in Zeitschrift

Leichtes Absinken der Mehrwertsteuerhinterziehungsquote im Jahr 2005

Andrea Gebauer, Rüdiger Parsche
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2005

in: ifo Schnelldienst, 2005, 58, Nr. 09, 12-13

Seit im Jahr 2001 das Aufkommen der Steuern vom Umsatz überraschend eingebrochen ist und sich auch in den Folgejahren ohne einen auf den ersten Blick ersichtlichen Grund mehr oder weniger von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt hat, verfolgt das ifo Institut intensiv die Entwicklung der Mehrwertsteuerhinterziehungsquote. Diese ermittelt sich gemäß dem ifo-Ansatz im Wesentlichen durch einen Vergleich des tatsächlichen Aufkommens mit dem theoretischen Aufkommen. Die aktuellen ifo-Quantifizierungen ergeben, dass seit dem Jahr 2001 kein weiterer wesentlicher Anstieg der Quote stattfand, vielmehr verharrte sie recht konstant um den Wert von 10%. Für das Jahr 2005 ist nun zum ersten Mal seit Jahren eine leichte »Besserung« festzustellen. Der zum gegenwärtigen Zeitpunkt prognostizierte Wert der Hinterziehungsquote sinkt auf 91/2% ab. Dies könnte darauf deuten, dass die vom Gesetzgeber in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen nun doch mit einiger Zeitverzögerung in gewissem Maße wirken und somit wenigstens dazu beitragen, das Mehrwertsteueraufkommen zu stabilisieren bzw. die extreme Abkopplung von der wirtschaftlichen Entwicklung zu beenden.

Schlagwörter: Umsatzsteuer, Steuerstraftat, Deutschland
JEL Klassifikation: H200

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2005