Aufsatz in Zeitschrift

Die große Steuerreform: Notwendig und durchführbar

Anita Dehne
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2004

in: ifo Schnelldienst, 2004, 57, Nr. 11, 11-23

Die am 1. Mai 2004 erfolgte EU-Osterweiterung verschärft durch die dort zum Teil wesentlich niedrigeren Steuersätze den Steuerwettbewerb erheblich. Unter diesen veränderten Rahmenbedingungen wird die Steuerreform von 2000 nicht ausreichen, den Wirtschaftsstandort Deutschland vor einer steuerinduzierten Kapitalabwanderung zu bewahren. Eine große Steuerreform ist folglich unausweichlich. Diese sollte insbesondere die Tarifbelastung der Einkommen weiter reduzieren, das Steuerrecht vereinfachen, eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage durch den Abbau von verzerrenden Subventionen vornehmen und zudem die steuerliche Kapitalabwanderung in eines der neuen EU-Länder einschränken. Ob dies durch die in letzter Zeit diskutierten Reformvorschläge zur Einkommensbesteuerung - das Sofortprogramm von CDU und CSU, der Reformvorschlag von Paul Kirchhof, der Vorschlag von Joachim Lang, die zweite Steuerreformoption des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der ifo-Vorschlag Hans-Werner Sinn - erreicht wird, steht im Mittelpunkt dieses Beitrages.

Schlagwörter: Steuerreform, EU-Erweiterung, Steuerwettbewerb, Steuertarif, Steuer, Einkommensteuer, Deutschland, EU-Staaten
JEL Klassifikation: H200

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2004