Aufsatz in Zeitschrift

Anhaltender Rückgang der Wohnungsfertigstellungen in Europa

Volker Rußig
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2003

in: ifo Schnelldienst, 2003, 56, Nr. 02, 11-19

Am 5. und 6. Dezember 2002 fand in München die 54. EUROCONSTRUCT-Konferenz statt. Von den Konferenzteilnehmern besonders hervorgehoben wurde, dass der Wohnungsneubau in Europa seit 1999 in eine steile Abwärtsbewegung geraten ist. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden ist 2002 auf rund 1,98 Mill. Wohneinheiten gesunken. Nach den Prognosen ist 2003 mit einem weiteren, bis 2005 anhaltenden Rückgang zu rechnen (Tiefpunkt bei rund 1,93 Mill. WE). Die Wohnungsbau-Intensität sinkt bis 2005 auf 4,3 WE/1 000 Einwohner; 1999 waren es noch bei 4,6 WE/1 000 Einwohner. Dieser Rückgang im europäischen Wohnungsneubau wird vor allem von Westeuropa verursacht, insbesondere Deutschland sowie Irland und Spanien ziehen kräftig nach unten. Große Unterschiede gibt es in Europa bei der Wohneigentumsquote mit Werten zwischen unter oder knapp über 40% (Schweiz und Deutschland) sowie über 80% (z.B. in Spanien sowie in Ungarn). An den Unterschieden bei der relativen Bedeutung des selbst genutzten Wohneigentums lässt sich die unverändert große Heterogenität der europäischen Wohnungs(bau)märkte ablesen.

Schlagwörter: Wohnungsbau, Bauwirtschaft, Baukonjunktur, Europa
JEL Klassifikation: L740

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2003