Aufsatz in Zeitschrift

Wohnungsbau in Europa bis 2003: Stabilisierung bei 2 Millionen fertiggestellten Wohnungen

Volker Rußig
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2001

in: ifo Schnelldienst, 2001, 54, Nr. 15, 20-25

Nach den Vorausschätzungen des ifo Instituts und seiner Partnerinstitute im Forschungsnetzwerk EUROCONSTRUCT wird der Wohnungsneubau in Europa (15 west- und vier ostmitteleuropäische Länder) in den Jahren 2001 bis 2003 als einziger Baubereich schrumpfen (insgesamt -2,1% gegenüber 2000) und schon 2002 hinter die Altbauerneuerung des Wohnungsbestandes zurückfallen (rund 212 zu 215 Mrd. Euro). Dies liegt an der ungünstigen Entwicklung in Westeuropa (-3,0%) und insbesondere in Deutschland; in Ostmitteleuropa wird der Wohnungsneubau dagegen kräftig zulegen (+35½%). Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden steigt in Europa im laufenden Jahr auf über 2 Millionen (+2½%) und hält dieses hohe Niveau bis 2003, obwohl außer in Deutschland und Großbritannien noch in weiteren Ländern die Fertigstellungszahlen sinken; ein Gegengewicht bilden vor allem Spanien und Italien sowie die ostmitteleuropäischen Länder. Der Wohnungsbestand wächst in diesen 19 Ländern bis 2003 auf knapp 197 Mill. Wohnungen, der Wohnungsversorgungsgrad (2000: rund 110 Wohnungen pro 100 Haushalte) steigt aber kaum an, weil die Zahl der Privathaushalte ungefähr gleich stark zunimmt. Während die Wohnungsversorgung in Westeuropa als durchschnittlich gut bezeichnet werden kann, besteht in Ostmitteleuropa auch rein zahlenmäßig noch erheblicher Nachholbedarf.

Schlagwörter: Europa, Wohnungsbau, Prognose
JEL Klassifikation: L740

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2001