Aufsatz in Zeitschrift

Neue Bundesländer : 1997 nur leichter Rückgang der Industrieinvestitionen

Peter Jäckel, Astrid Stanca
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1997

in: ifo Schnelldienst, 1997, 50, Nr. 36, 16-22

Die Auswertung des ifo Investitionstests neue Bundesländer ergab, daß das ostdeutsche verarbeitende Gewerbe 1997 mit über 16,5 Milliarden nur 4% weniger investiert hat als im Vorjahr und knapp ein Zehntel weniger als 1995 (bisheriges Maximum). Pro Beschäftigten wurde nach wie vor fast doppelt soviel für Investitionen ausgegeben wie in der westdeutschen Industrie. Maßgeblich für das nochmals verhältnismäßig hohe Gesamtniveau sind Großprojekte besonders in der eisenschaffenden und der chemischen Industrie, im Raffineriebereich, in der elektrotechnischen Industrie sowie in der Glasindustrie. Zwar hat das Rationalisierungsziel in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen, doch stuften die Unternehmen etwa 46% der Gesamtinvestitionen als Erweiterungsinvestitionen ein. In Zukunft kann dieses Niveau sicher nicht geahlten werden. Im kommenden Jahr muß - obwohl teilweise kräftige Produktionssteigerungen geplant sind - mit einem größeren Schritt nach unten in Richtung auf ein "normales" Investitionsvolumen gerechnet werden. Die Überlagerung der konjunkturbestimmten Investitionsentscheidungen durch Großprojekte wird dann deutlich abnehmen.

Schlagwörter: Deutschland